Das Hauptaugenmerk meiner Fotografie galt den echten Helden der Abendvorstellungen – den Pferden. Trotz des typisch norddeutschen Wetters mit seinem nasskalten Charme, verbrachte ich eine Weile auf der Koppel, eingehüllt in eine Landschaft, die von Regen und grauen Wolken dominiert wurde. Dort beobachtete ich alles: von einem Fohlen, welches zaghaft seine Umgebung erkundete, bis hin zu kräftigen sanften Kaltblutpferden, deren Mähnen im feuchten Wind wehten.
Die spanischen Pferde beeindruckten mich besonders, wie sie mit einer fast unwirklichen Anmut und Eleganz durch das raue Wetter tänzelten. Durch meine Linse fingen die Bilder nicht nur die physische Präsenz dieser Tiere ein, sondern auch das flüchtige Spiel des Lichts, das selbst unter grauen Wolken Momente von unerwarteter Schönheit enthüllte.
Obwohl die Störtebeker Festspiele eine Bühne für dramatische menschliche Darstellungen bieten, finden die wahren, unausgesprochenen Dramen in der Abgeschiedenheit der Koppel statt, weit entfernt vom Beifall des Publikums. In der Einsamkeit dieser regnerischen Morgenstunden zeigten sich die Pferde von ihrer prächtigsten und individuellsten Seite.